Herkunft
Steckbrief Alpaka
- Wildforn: Vicunja
- Arten: Huacaya, Suri
- Größe: 80 – 100 cm
- Gewicht: 60 – 80 kg
- Nachkommen: 1/Jahr
- Lebenserwartung: ca. 20 – 25 Jahre
- Tragzeit: 330 – 380 Tage
- Nahrung: Proteinarmes Gras, Heu, Mineralien in Pulverform. Alpakas sind Diabetiker und dürfen kein Obst, Brot, Zucker und Getreide zu fressen bekommen.
Steckbrief Lama
- Wildforn: Guanako
- Arten: Classic, Medium wool, Wooly, Suri, Silky
- Größe: 110 – 140 cm
- Gewicht: 120 – 225 kg
- Nachkommen: 1/Jahr
- Lebenserwartung: ca. 20 – 25 Jahre
- Tragzeit: 330 – 380 Tage
- Nahrung: Proteinarmes Gras, Heu, Mineralien in Pulverform. Lamas sind Diabetiker und dürfen kein Obst, Brot, Zucker und Getreide zu fressen bekommen.
Faser-Daten
- Schur: einmal pro Jahr
- Ertrag: 1-4 kg
- Faserlänge: bis 25 cm
- Farben: 22 reine Farben und 64 Schattierungen
- Wollfett: nicht nachweisbar, daher Allergiker geeignet
Feinheitsstufen
- Ultra Royal: < 16,9 Mikron
- Royal Baby: 17 – 20 Mikron
- Baby Alpaka: 20,1 – 23
- Superfine: 24 – 26,9
- Medium: 27,0 – 30,9
- Strong: 31 – 35,9
- Coarse: >36
Faserhistogramme
- AFD (Average fibre diameter): Zeigt die durchschnittliche Feinheit der Faser in Mikron an. Je niedriger desto
besser. - SD (Standard Deviation): Zeigt die Gleichmäßigkeit der Faser an. Ein Wert unter 4 ist optimal.
- CV (Coefficient of Variation): Zeigt ebenfalls die Gleichmäßigkeit. Ein CV unter 24 ist gut, unter 20 sehr gut.
- >30 Mikorn: Zeigt die Faser die höher als 30 Mikron ist. Umso weniger umso besser.
- Comfort Factor: ist der Umkerschluss zum >30 Mikron
- MC (Mean Curvature): zeigt die Dehnbarkeit der Faser an. Dieser Wert sollte über 40 sein. Bei weißen Tieren bestenfalls über 50.
- Spin Fineness: zeigt an, welchen Mikron-Wert die Faser nach der Verarbeitung zu Garn haben wird.
Das Huacaya-Alpaka
Das Suri-Alpaka
Das Suri-Alpaka ist eine sehr seltene Alpaka-Art. Nur etwa 5-10 % aller Alpakas weltweit sind Suris. In Deutschland leben etwa 1000 Suris. Das Suri-Vlies unterscheidet sich von den Fasereigenschaften deutlich von dem Huacaya-Vlies. Es weist einen starken Glanz auf und fühlt sich seidig weich an. Die Struktur ist lockenförmig und tendenziell länger als das Haar vom Huacaya. Das Vlies scheitelt sich auf dem Rücken und hängt in feinen Stränen, die sich in kleinen Locken drehen vom Körper herab. Bei Suris reicht es, wenn diese alle 2 Jahre geschoren werden, da diese nicht so ein Vlies-Volumen wie die Huacayas aufbauen. Suris sind dadurch auch kälteempfindlicher. Das Suri-Vlies eignet sich hervorragend zur Produktion feinster Stoffe wie z.B. Anzüge, Krawatten, Hemden, Schals. Die Verarbeitung ist in Deutschland bedeutend aufwändiger und schwieriger.
Das Classic-Lama
Das Classic-Lama war ursprünglich der größte und kräftigste Typ. Durch das fortschreitende Entfallen der Packtierfunktion in Südamerika, wurden die Lamas ab der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts immer kleiner. Der ursprüngliche Typ ist großrahmig, der Kopf kräftig und mehr oder weniger ramsnasig mit großen, leicht bis stark geschwungenen Ohren. Das Vlies ist doppelt und besteht aus extrem feinen, weichen und dichten Unterfasern die von langen, glänzenden, geraden Grannenhaaren bedeckt sind. Diese Grannenhaare bieten einen super Schutz gegen Wind und Regen und wurden aufgrund ihrer hohen Stabilität und Reißfestigkeit früher von den Inkas zu Seile weiter verarbeitet. Der Kopf ist unbewollt, der Hals nur wenig mehr, mit einer markanten groben Mähne im Nacken. Am meist rechteckigen Rumpf ist die Bewollung ausgeprägt, die Beine wiederum sind kurzhaarig. Classics brauchen 2 Jahre, damit ihre Fasern nach einer Schur wieder nachwachsen. Das Classic-Lama ist der einzige Typ, der seine Fasern auch von allein verliert und muss daher nicht zwingend geschoren werden. Sie erreichen ein Stockmaß von bis zu 125 cm und können bis zu 225 kg schwer werden.
Das Medium Wool-Lama
Das Lama vom Typ medium wool ist eine Zwischenform von Classic- und Wooly-Lamas. Sie sind stark bewollte Tiere, die jedoch nicht ganz so viele Fasern am Kopf und an den Beinen unterhalb des Knies/Ellenbogens haben. Die Fasern haben den Anschein, ähnlich wie beim Huacaya-Alpaka abzustehen. Das Vlies ist wesentlich einheitlicher als beim Classic, teilt sich in mittelfeine Grannenhaare und ähnlich feines Untervlies auf. Das Vlies dieser Tiere neigt schneller zum Verfilzen als bei Woolys. Medium Wool-Lamas müssen jährlich geschoren werden: mind. Sattelschur. Sie können ebenfalls eine Größe von bis zu 125 cm erreichen.
Das Heavy Wool-Lama (Wooly)
Das Suri-Lama
Das Silky-Lama
Trächtigkeit und Geburt
Alpakas besitzen anders als bei unseren Nutztierrassen keinen zyklusgesteuerten Eisprung und somit auch keine Brunft oder Rosse. Der Eisprung wird durch den Deckakt ausgelöst und erfolgt im Liegen. Dieser Akt kann 15-45 Minuten dauern. Die Trächtigkeitsdauer bei Alpakas beträgt in der Regel ca. 11,5 Monate und es kommt immer nur 1 Fohlen zur Welt. Da die Stuten ihr Fohlen (Cria) aufgrund der sehr kurzen Zungen nicht ablecken, muss das Fohlen vom Besitzer gut abgetrocknet werden. Da das Cria in den Anden bis zum Abend hin trocknen muss um zu überleben, hat die Natur es so eingerichtet, dass die Stute ihr Fohlen meistens zwischen 9:00 und 14:00 Uhr bei gutem Wetter auf die Welt bringt. Das Fohlen wiegt bei der Geburt etwa 5-8 kg. Es sollte am Tag der Geburt mit Vitamin ADE und Selen versorgt werden. Für eine Alpaka-Geburt muss einiges an Vorbereitungen getroffen werden. Eine Fohlenbox sollte in keinem Stall fehlen. Es empfiehlt sich ein Geburtsseminar zu besuchen. Mit etwa 6-8 Monaten werden sie dann abgesetzt und wachsen dann in geschlechtlich getrennten Absetzerguppen auf.
Haltung
Alpakas und Lamas zählen zu den Herdentieren und sollten deshalb immer in Gruppen zu mehreren Tieren gehalten werden (mindestens 3, besser 5). Sie brauchen einen Unterstand, in dem sie sich bei Regen oder Hitze unterstellen können. Der Unterstand sollte mindestens von 3 Seiten geschlossen und 2 m hoch sein.
Die vorgeschriebene Mindestgröße der Ställe beträgt 2 m² pro Tier. Da Neuweltkameliden nicht gerne dicht an dicht liegen, empfehlen wir den Tieren das Doppelte der Mindestgröße zu gönnen. Hengste und Stuten dürfen auf gar keinen Fall zusammen gehalten werden. Das gilt auch für Wallache, die schon einmal gedeckt haben. Die Hengste würden die Stuten das ganze Jahr über decken. Da der Hengst bis in die Gebärmutter deckt, würde er immer wieder Keime und Bakterien in diese bringen. Das Fohlen würde immer wieder abgetrieben werden. Das führt zu Unfruchtbarkeit und kann sogar den Tot der Stute bedeuten. In manchen Regionen ist ein Sachkundenachweis zur Haltung von Alpakas Pflicht.
Weide
Futter
Gutes Heu mit passendem Proteingehalt zur freien Verfügung. Tragende und laktierende Stuten, sowie Deckhengste und Jungtiere im Wachstum erhalten je nach Bedarf eine Kraftfuttermischung dazu. Eine spezielle Mineralstoffmischung sollte zur freien Verfügung stehen. Wir empfehlen Alpamin/Alprofos und Dr. Schaette Ursonne Rinder Laktation.
Getreide, Obst, Gemüse, Brot, Zucker darf NICHT gefüttert werden.
Pflege
Die Tiere sollten eine jährliche Impfung mit dem ImpfstoffBravoxin 10 erhalten. Außerdem sollten regelmäßig Kotproben entnommen werden, um bei Bedarf zu entwurmen. Je nach Bedarf müssen die Zehennägel und die Zähne der Tiere gekürzt werden.
Krankheiten
Was macht man mit Neuwelkameliden
- Sie sind hervorragende Therapietiere. Man nennt sie nicht umsonst die Delfine der Weide.
- Lamas können als Packtiere bei Trekkingtouren genutzt werden. Sie können bis zu 40 kg tragen
- Alpakas liefern eine der wertvollsten und hochwertigsten Fasern weltweit. Es sind keine negativen Eigenschaften bekannt. Daher ist das Alpaka-Vlies in der Industrie sehr begehrt.